Schäden durch Setzungen / Setzungsdifferenzen |
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zu Setzungen und Setzungsdifferenzen |
Setzungen treten bei allen neuerrichteten Bauwerken auf. Dabei ist weniger das Ausmaß der Setzung relevant als die zu erwartenden Setzungsunterschiede und der zeitliche Setzungsverlauf.
Setzungsausmaß und -verteilung hängen u.a. von Kornabstufung und
Wassergehalt des Bodens, Gründungsart und Bauwerkseigenschaften sowie evtl.
Vorbelastung des Baugrundes ab.
Grundsätzlich treten Setzungsdifferenzen bei Gebäuden mit Einzel- oder Streifenfundamenten bis zu einem Prozentsatz von etwa 50% der maximalen Setzung auf [Prinz, 1991]. Wenn die Baugrundeigenschaften im Gründungsbereich variieren (z.B. Kornabstufung des Bodens oder Bodenfeuchte) oder der Boden in Teilbereichen stark vorbelastet ist (durch dicht benachbarte Fundamente) wirkt sich dies ungünstig aus, so daß große Setzungsdifferenzen entstehen können.
Wenn der Aufbau des Baugrundes nicht genau bekannt ist, sollte daher grundsätzlich eine Baugrunderkundung durchgeführt werden.
Erneute Setzungsdifferenzen bei länger bestehenden Gebäuden können z.B. durch Erschütterungen in der unmittelbaren Umgebung, starke Be- oder Entlastungen von Nachbarbereichen, die sich auf den Baugrund unter bestehenden Fundamenten auswirken oder durch Entwässerung anfälliger Schichten im Untergrund (auch temporär durch Wasserabsenkung z. B. bei Baumaßnahmen) sowie auch durch Wasserzutritt zu bindigen Schichten auftreten.
In Abhängigkeit von der Steifigkeit der Konstruktion reagiert ein Bauwerk auf Setzungsdifferenzen unterschiedlich stark mit Schiefstellung oder Rißbildung.
Schieflagen von Fußböden lassen sich mittels einer genauen Wasserwaage und ggf. Richtlatte feststellen. Bereits 0,2 % Schieflage werden meist als störend empfunden, ab 1,5 % spricht man von einem ungewöhnlichen Schadensmaß. Bei größeren Bauteilen (Fertigelementen, Türen, Trägern) lassen sich Schiefstellungen durch Setzungen oft an den Spalten an Grenzen zu anderen Elementen erkennen.
Risse treten an den schwächsten Stellen der Konstruktion auf, meist zwischen Maueröffnungen (Fenster, Türen). Setzungen von einzelnen Stützenfundamenten zeigen sich auch ggf. durch Risse im umgebenden Fußboden. Nicht alle Risse gehen allerdings auf Setzungsunterschiede zurück, so daß eine Interpretation schwierig sein kann.
Die Möglichkeiten zur Abhilfe bei bereits bestehenden Schäden sind begrenzt und meist aufwendig. Zunächst ist eine einwandfreie Klärung der Schadenursachen erforderlich. Es ist wesentlich zu wissen, ob noch ein weiterer Fortgang der Schäden zu erwarten ist.
Hilfreich sind dabei oft Überprüfungen der Nachbargebäude und Gespräche mit Nachbarn, ältere Fotos des Objekts und Nachfragen bei Ämtern. Im Zweifelsfall sollte ein Baugrundgutachter oder Statiker zugezogen werden.
Sind bei einem Gebäude oder Grundstück, das gekauft werden soll, größere Umbauten oder Anbauten geplant, sollte bereits zuvor geprüft werden, ob und mit welchen Aufwand die geplanten Änderungen durchführbar sind.
Ungeplante Kosten können z.B. entstehen durch folgende erforderlichen Maßnahmen:
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