icheck/Menue  Gebäude Schadstoffe im Gebäude


Radon

Diese Seite ist ein Dokument mit Informationstext

Homepage

KAT Umweltberatung GmbH

 

 Allgemeines
 Messung und Bewertung von Radon
 Radonsanierung
 Rechtliche Regelungen

 

Allgemeines

Radon ist ein radioaktives Gas, das natürlich in unterschiedlichem Maß in fast allen Böden sowie in natürlichen Baustoffen vorkommt und über das umgebende Erdreich (Kellerräume) oder verwendete Baustoffe in Innenräume gelangt. Eine weitere Radonquelle kann das Trinkwasser (bei Trinkwassergewinnung aus Grundwasser) darstellen.

Die Gefährdung durch Radon beruht auf dessen radioaktiver Strahlung und der seiner Zerfallsprodukte. Radon gilt (nach dem mit weitem Abstand führenden Zigarettenrauch) als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.

Radonemittierende Baumaterialien sind vor allem Naturbims, Porphyr und Chemiegips. Sie können zu einer erhöhten Radonkonzentration in der Raumluft beitragen. Hohe Radonbelastungen sind jedoch meist nicht durch Baustoffe, sondern durch den Baugrund bedingt. Bekannte Gebiete mit erhöhten Radonbelastungen im Boden sind Erzgebirge, Oberpfalz, Bayrischer Wald, Eifelregion und Schwarzwald und andere Mittelgebirgsregionen. Naturgemäß erfolgt die Ausgasung von Radon aus dem Baugrund vor allem in Kellerräume.

Vor allem bei bewohnten Kellerräumen in Risikogebieten oder bei potentiell radonemittierenden Baustoffen in größeren Mengen ist daher eine Untersuchung der Radonbelastung zu empfehlen.

Einen umfassenden (englischsprachigen) Überblick gibt die Online-Broschüre der US-Umweltbehörde, auch bei uns (Version July 2000).

 

Messung und Bewertung von Radon

Radon in Gebäuden oder im umgebenden Erdboden wird meist mit direktanzeigenden Geräten oder Dosimetern gemessen; anschließend errechnet man die Strahlenbelastung unter Zugrundelegung von Standardannahmen.

Über die Radonbelastung des Trinkwassers informieren die örtlichen Wasserversorger (oder sollten dies tun).

Als Mittelwert der Innenraumbelastung in Deutschland haben sich nach einer Vielzahl von Messungen 50 Bq/cbm herauskristallisiert. Da bei krebserzeugenden Substanzen (bzw. Strahlung) kein unbedenklicher Wert angegeben werden kann, orientieren sich angegebene Richtwerte an durchschnittlichen und ohne erheblichen Aufwand erreichbaren Dosen. In einer Studie des Umweltbundesamtes wurden z.B. in 2,4% aller untersuchten Wohnungen in den alten Bundesländern und in 8,6% der untersuchten Wohnungen in den neuen Bundesländern Werte über 140 Bq/cbm nachgewiesen - bei diesen Gehalten wurde ein 1,4-fach erhöhtes Lungenkrebsrisiko gegenüber "unbelasteten" Wohnungen (unter 50 Bq/cbm) ermittelt.

Die Umrechnung von der international häufig benutzten Einheit Picocurie/Liter in die in Deutschland gebräuchliche Einheit Bequerel/Kubikmeter erfolgt nach der Formel 1 pCi/L = 37 Bq/cbm, d.h. der von der US-Umweltbehörde angegebene Sanierungsschwellenwert von 4 pCi/L entspricht 148 Bq/cbm. Auch bei geringeren Werten ist im Einzelfall zu prüfen, ob sich durch einfache Maßnahmen eine Reduzierung der Radonbelastung erreichen läßt. Bei dem von der US-Umweltbehörde empfohlenen Sanierungsschwellenwert von 148 Bq/cbm ist das Lungenkrebsrisiko bereits höher als der gängige Standard für das noch akzeptable Risiko für Beschäftigte der Kernindustrie. Das Bundesamt für Strahlenschutz bzw. die Strahlenschutzkommission hält bei Werten unterhalb 250 Bq/cbm kein Eingreifen für erforderlich; bei Werten über 1000 Bq/cbm werden reduzierende Maßnahmen empfohlen, auch wenn sie mit hohen Kosten verbunden sind.

 

Radonsanierung

Die Sanierung (bzw. Radonreduzierung) verfolgt drei Strategien:

Bei der Neuerrichtung von Gebäuden sind radonreduzierende Maßnahmen mit relativ geringem Aufwand durchführbar (vgl auch US EPA-Broschüre).

Bei bestehenden Gebäuden ist eine vollständige Abdichtung kaum erreichbar; Risse, Fugen und Rohrdurchführungen können jedoch abgedichtet werden. Bei einer bestehenden Drainage ist eine Entlüftung der Drainage oft eine gute und preisgünstige Möglichkeit, um Radon vom Gebäude abzuführen. Alternativ sind Radonbrunnen außerhalb des Gebäudes zu erwägen. Generell ist der Verzicht auf nicht notwendige Oberflächenversiegelung um das Gebäude ein Weg, um das Ausgasen von Radon ins Gebäude zu reduzieren. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung wird ebenfalls zur Reduzierung der Radongehalte beitragen.

Mit Maßnahmen zur Radonreduzierung werden häufig auch andere negative Eigenschaften bzw. Inhaltsstoffe der Raumluft reduziert bzw. vom Gebäude abgeführt (Feuchte, Kohlenoxide, Gerüche, andere Schadstoffe).

 

Rechtliche Regelungen

Es bestehen gegenwärtig in Deutschland keine rechtlichen Regelungen, die zur Durchführung von Radonmessungen oder zur Reduzierung bekannter hoher Radongehalte zwingen.

weiter: Schimmel
zurück: PCB
 

icheck/Menue  Gebäude Schadstoffe im Gebäude

© 2004  KAT Umweltberatung GmbH, icheck@katumwelt.de