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Schimmel

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 Allgemeines
 Auftreten von Schimmel
 Erfassung und Bewertung von Schimmel
 Schimmelsanierung

 

Allgemeines

Schimmelpilze bzw. die von ihnen produzierten Allergene sind innerhalb des letzten Jahrzehnts zu einer der Hauptquellen von Innenraumbelastungen geworden.

Dies ist großenteils bedingt durch Änderungen in der Bauweise oder Modernisierungsmaßnahmen, wobei konstruktive Mängel, falsches Dämmen und falsches Heizen und Lüften zu Feuchteschäden und damit mittelbar zu Schimmelbefall führen können.

Schimmelpilze benötigen zur Vermehrung neben einer angenehmen Temperatur (die in Wohnbereichen immer gegeben ist) einen Nährboden (der fast überall vorhanden ist) und Feuchte (in der Regel über 70 % rel. Feuchte).

Schimmel bzw. dessen Sporen wirken als Allergen wie auch sensibilisierend, d.h, sie können Allergien verursachen und allergische Symptome auslösen. Dabei können verschiedene sensibilisierte Personen auf verschiedene Schimmelpilzarten reagieren.

Eine sehr ausführliche und verständliche (englischsprachige) Broschüre über die Schimmelproblematik bietet die US-Umweltbehörde als PDF-File "Mold Remediation in Schools and Commercial Buildings" (4,8 Mb) an. Bei uns auch als HTML-File (Version 11/2001).

 

Auftreten von Schimmel

Sind die o.g. Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen gegeben, kann Schimmelbefall fast überall auftreten. Regulierender Faktor ist damit in der Regel die Feuchte; Auslöser von Schimmelbefall sind Feuchteschäden.

Als Ursachen von Feuchteschäden kommen in Betracht:

Weiterhin finden Schimmelpilze hervorragende Wachstumsbedingungen in vielen Luftbefeuchtern und raumlufttechnischen Anlagen.

Schimmelbefall kann als auslösende Ursache entweder eine lokal geringe Oberflächentemperatur (und dadurch bedingte Feuchte) oder Wasserdampf (und dessen mangelnde Abfuhr) haben. Die Ursache des Befalls bestimmt auch die Strategie zu dessen Sanierung.

Der Taupunkt (Temperatur, bei der es zu Feuchteniederschlag, kommt) ist abhängig von Lufttemperatur und Luftfeuchte (Tabelle). Bei einem Luftmassentransport von warmen in kalte Räume oder Raumbereiche oder bei schlechter Isolierung kann der Taupunkt leicht erreicht werden und es kommt zu Feuchteniederschlag an Wänden.

In während der Heizperiode unbewohnten (unbeheizten) Räumen kann es bereits nach wenigen Wochen zu Schimmelpilzbefall kommen. Dies macht die Beurteilung, ob es sich um permanenten oder nur vorübergehenden Befall handelt, beim Kauf leerstehender Immobilien oft schwierig.

 

Bewertung von Schimmel

Schimmelsporen kommen in der natürlichen Umgebung überall vor und gelangen von dort in Innenräume - entscheidend dafür, ob es zu Schimmelproblemen kommt, sind die Lebensbedingungen, die sie dort vorfinden.

Ein sichtbarer Schimmelbefall ist immer dann zu untersuchen und ggf. zu sanieren, wenn als Ursache nicht eindeutig ein einmaliges Ereignis feststeht (z.B. Wasseraustritt) und der betroffene Bereich gleichzeitig eindeutig abgrenzbar ist (z.B. Teppich auf Steinfußboden). Die Ursache des Befalls (Feuchteproblem) ist festzustellen.

Bei einem Verdacht auf Schimmel (Geruch) sollte zunächst eine Sichtprüfung kritischer Bereiche (Klimaanlagen, Feuchträume, Außenwandecken...) durchgeführt werden. Führt dies nicht zu einem positiven Ergebnis, sollte vorzugsweise eine Raumluftprobe entnommen und untersucht werden (Entnahme, Bebrütung auf Nährsubstrat, Auszählung und Bewertung durch Fachlabor). Alternativ kann direkt eine Staubprobe entnommen und untersucht werden, das Ergebnis kann jedoch nur orientierende Funktion haben.

Bei sichtbarem Schimmelbefall auf porösen Substraten kann die Eindringtiefe und Ausbreitung deutlich größer als der sichtbare Befall sein.

 

Schimmelsanierung

Die Sanierung von Schimmelbefall umfaßt zunächst die Ermittlung und Eliminierung der Ursache des Schimmelwachstums (Feuchteschaden). Danach bzw. begleitend folgt die Entfernung bzw. Säuberung sichtbar befallener Materialien. Dabei können glatte undurchlässige Flächen in der Regel durch Reinigung saniert werden, während bei porösen Materialien häufig ein Teilabtrag mit entsprechenden Geräten oder Totalausbau erforderlich ist.

Aufgrund der dabei möglichen Freisetzung großer Mengen von Sporen sollte persönliche Schutzausrüstung (Staubfiltermaske, Schutzkleidung) getragen werden und ab einer zu säubernden Fläche von etwa 1 qm eine Abschottung mit Absaugung zum Einsatz kommen. In diesen Fällen sollte vor allem bei bewohnten Gebäuden auch fachkundige Beratung in Anspruch genommen werden, um mögliche Verschleppung von Sporen und gesundheitliche Beeinträchtigungen in Nachbarbereichen zu vermeiden.

Bei starkem Schimmelbefall an tragenden Teilen (Balken, Stützen, Fußböden, Wände) sollte ein Statiker hinzugezogen werden, da Schimmel beim Wachstum die Unterlage zersetzt.

Das Beschriebene macht deutlich, daß ein stärkerer Schimmelbefall erhebliche Sanierungskosten nach sich ziehen kann und daß eine Vemeidung Priorität hat. Bei erkannten Durchfeuchtungen (Wasserschäden) in Innenräumen sind daher innerhalb möglichst kurzer Zeit (längstens 48 Stunden) feuchte Materialien zu entfernen oder komplett zu trocknen. Vor allem bei saugenden Materialien oder in schlecht belüfteten Bereichen ist dazu eine normale Heizung nicht ausreichend. Spezielle Industriestaubsauger, Luftentfeuchter und Gebläse sollten, falls erforderlich, sofort zum Einsatz kommen.

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